Das rot gefärbte Tier mit seinem breiten weißen Querstreifen und dem Ansatz eines weißen Längsstreifens hat Ähnlichkeit mit den Farben der dänischen Flagge, des Dannebrog. Mit zunehmendem Alter kann sich bei Ebern eine starke Behaarung ausbilden. Das Tier wird etwa 92 cm hoch und wiegt maximal 350 kg.

 

Gezüchtet wurde das Tier Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts, als es den in Nordfriesland lebenden Dänen nach der preußischen und österreichischen Eroberung von Schleswig und Holstein, verboten war, den Dannebrog zu hissen. Die dort lebenden dänischen Bauern wollten sich aber die rot-weiße Landesflagge nicht verbieten lassen. Sie züchteten mit bestehenden Sattelschweinrassen aus Protest gegen das Verbot eine neue Art Sattelschwein, die im Vorgarten herumlaufen durfte und somit „Flagge zeigen“ konnte. Daher der Name „Protestschwein“. Ursprungsrassen sind wahrscheinlich schwarzweißgescheckte holsteinische und jütländische Marschschweine, das englische Tamworth-Schwein und rotbunte Aufspaltungen des Angler Sattelschweins. 1954 wurde das Rotbunte Husumer als Rasse anerkannt, aber 1968 ist letztmals eine Geburt verzeichnet, seither galt die Rasse als erloschen.

Erst 1984 tauchten wieder Schweine auf, die dem alten Rassebild entsprachen. Es gründete sich die Interessengemeinschaft Rotbuntes Husumer Schwein, die diese Tiere weiterzüchtete. Seit 1996 existiert der Förderverein Rotbuntes Husumer Schwein e.V., der offiziell die Bestände kennzeichnet und erfasst. Zuchtbestände finden sich beispielsweise im Zoologischen Garten Berlin, im Erlebnis-Zoo Hannover, im Tierpark Arche Warder bei Kiel, in der ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen, in Dalmsdorf (Mecklenburg), Hof Lütjensee und auf dem Archehof Blumencron. Auch der Tierpark Hagenbeck in Hamburg, der Zoo Dortmund, der Tierpark Krüzen und die Nature Life Ranch in Schwabenheim halten kleine Populationen. In der Archeregion Flusslandschaft Elbe kümmert sich ebenfalls um die Erhaltung der Rasse, dort wird das Dänische Protestschwein in der Nähe von Amt Neuhaus gehalten. Heute leben weltweit ungefähr 140 Exemplare. Das Land Schleswig-Holstein fördert wegen des kulturellen Wertes den Erhalt der Rasse, obgleich es sich nicht mehr um die reinrassige Form, sondern nur um Mischlinge handelt, die allerdings wegen strenger Zuchtauswahl wieder dem alten Rassebild entsprechen.